Vorsicht beim Wandern an an heißen Tagen

  • Beitrag veröffentlicht:1. Juli 2024
  • Beitrags-Kategorie:Tipp

Gerade bei körperlichen Aktivitäten wie Wandern sollte die Gefahr von zu viel Hitze, die den Körper belastet und sogar ein Gesundheitsrisiko darstellen kann, nicht unterschätzt werden. Unser Wanderfreund Matthias Schulz hat folgende Tipps:

  1. Körperliche Anstrengungen reduzieren, langsamer gehen, mehr Pausen als üblich, wie auch beim Bergsteigen.
    „Pole pole“ (langsam auf Swahili) sagt der Afrikaner. Keinen Ehrgeiz zeigen. „Lieber zu spät auf Erden als zu früh im Himmel“.
  2. Keine enge und dunkle Kleidung tragen, damit der Körper mehr Wärme abstrahlen als aufnehmen kann.
  3.  Leicht gesüßte oder isotonische Getränke regelmäßig trinken, nach der Uhr und nicht nach dem Durstgefühl.
  4. Auf das Durstgefühl ist kein Verlass (mehr ab 60+).
  5. Wer mindestens 3× am Tag (!) Urin lassen kann, mit heller Farbe, hat ausreichend getrunken.
  6. Wer Kalzium (Ca)-Antagonisten Medikamente nimmt* (. …dipin) sollte auf geschwollene Beine und Füße achten und ggf. Trecking- oder Kompressions-Strümpfe tragen.

Der Körper produziert immer (auch in Ruhe) Wärme, die abgeführt werden muss, um nicht zu überhitzen. Je nach Umgebung mehr oder weniger um die Körpertemperatur konstant zu halten. Erst wenn durch Wärmeabstrahlung nicht mehr genug Wärme abgeführt werden kann, fangen wir an zu schwitzen. Nur durch die Verdunstung des Schweißes auf der Haut wird der Haut Wärme entzogen durch Verdunstungskälte. Mit einer Sprühflasche mit (möglichst weichem) Wasser kann entgegen gewirkt werden. (Kopf, Hals, Brust und Arme einsprühen, feucht, aber nicht zu nass.)

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Warum hohe Temperaturen ein Risiko sind

Kreislaufversagen und Hitzschlag sind lebensgefährliche Folgen von anhaltender Hitze.
Bei vielen Älteren ist oft das Herz-Kreislauf-System überfordert. Betroffen sind Menschen, die Blutdrucksenker einnehmen. Doch auch jüngere und gesunde Menschen können durch anhaltend hohe Temperaturen überlastet werden. Kreislaufversagen, Herzrhythmusstörungen und Atemnot sind dramatische Folgen, die immer wieder notfallmäßig zu Krankenhauseinweisungen führen.

Erste Symptome für eine schleichende Überhitzung sind ein heißer, roter Kopf, geschwollene Beine, Schwindel, Ohnmacht, Übelkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Atemnot und fallender Blutdruck.

Der Sonnenstich ist ein Sonderfall unter den sommerlichen Notfällen. Oft ist der Kopf hochrot und sehr warm, der restliche Körper eher normal temperiert. Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen und Erbrechen können auch erst nach dem Aufenthalt im Freien auftreten, zum Beispiel am Abend.
Von Nackensteifigkeit spricht man, wenn der Kopf vor Schmerz nicht nach vorne geneigt, das Kinn nicht mehr Richtung Brust bewegt werden kann.Erste Hilfe: 7 Min in den Schatten, an einen gut belüfteten kühlen Ort bringen sitzend lagern, Kopf erhöht den Kopf kühlen, am besten mit kalten Umschlägen viel trinken.

Ein Hitzschlag bedeutet akute Lebensgefahr, ihm geht oft eine Hitzeerschöpfung voraus. Bei länger anhaltenden Hitzebelastung werden die körpereigenen Kühlsysteme stark gefordert. Über den Schweiß gehen Flüssigkeit und Mineralstoffe verloren.
Erste Symptome: Unwohlsein, Mattigkeit, Aggression, Kopfschmerzen, Allgemeine Muskelschwäche, Müdigkeit, Durst, Schwindel
Erste Hilfe: in den Schatten, an einen gut belüfteten temperierbaren Ort bringen, Person hinlegen, Beine hoch, Haut nur kühlen.

Die Gefahr körperlicher Anstrengung bei Hitze wird häufig unterschätzt.
Die Muskeln erzeugen bei Bewegung sehr viel Wärme, die der Körper mithilfe seiner Kühlsysteme nach außen abgeben muss. Wenn aber zwei Systeme gleichzeitig mit voller Leistung versorgt werden wollen, das Bewegungssystem und das Kühlsystem, kann es schnell zu einer Überforderung von Herz-Kreislauf und Energiereserven kommen. Direkte Sonnenein- strahlung bei Freiluftarbeiten kann die Gefahr eines Hitzschlags verstärken.
Beim Schwitzen gehen schnell einige Liter Flüssigkeit verloren – und damit auch Kochsalz, Kalium und Magnesium. Ein Mangel der Mineralstoffe kann die Herzzellen so verändern, dass vermehrt Herzrhythmusstörungen auftreten.
Bei Hitze wird die Haut stärker durchblutet, dafür bekommen andere Organe weniger Blut ab – zum Beispiel die Verdauungsorgane. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, sich einen Magen-Darm-Infekt zuzuziehen.